Finnischen Designmuseen
photo © Visit Finland / Aku Pöllänen
1875 wurde der Finnische Kunstwerbeverein gegründet. Kurz danach eröffnete der Verein eine Kunsthochschule mit Handwerkausbildung sowie Sammlungen der angewandten Kunst. Zusammen mit dem Finnische Kunstverein arbeitete Carl Gustaf Estlander, ein Gründer des Kunstwerbevereins, für den Bau des Ateneums. Das Ateneum wurde 1887 eröffnet und enthielt ursprünglich zwei Sammlungen, eine von den beiden Vereinen. Heute ist es Teil der Finnischen Nationalgalerie.
Ende der 1980er Jahren wurde der Kunstwerbeverein zum Finnischen Designforum, das finnisches Design weltweit in Finnland promotet. Zu den Maßnahmen des Forums gehören Ausstellungen in Finnland und im Ausland, PR-Tätigkeiten, Veröffentlichungen und Wettbewerbe. Das Finnische Designforum liegt auf der Erottajankatu-Straße im Zentrum von Helsinki. Hier finden Sie Ausstellungen und den Design Forum Shop.
Das Designmuseum wurde 1873 als eine Studiensammlung der Kunsthochschule gegründet und dient heute als ein Museum mit landes- und weltweit bedeutenden Designprodukten. Es ist auch für die Designforschung in Finnland verantwortlich und organisiert weltweit Ausstellungen über Finnische Kunst und Design. Das Museum befindet sich auf der Korkeavuorenkatu-Straße seit 1987 in einem von Gustaf Nyström entworfenen Gebäude aus 1894.
Die Werke des berühmtesten Architekten Finnlands, Alvar Aalto, werden vor allem im Alvar Aalto Museum in Jyväskylä vorgestellt. Das Museum besteht aus einer Sammlung rund um seine Entwürfe, einem Informationszentrum und Ausstellungen. Eine der wichtigsten Aufgaben des Museum ist die von Aalto entworfenen Gebäude rund um die Welt zu schützen. Das Museum wurde von Aalto geplant und 1973 gebaut. Innen finden Sie auch ein Artek-Geschäft mit Aalto-Klassikern.
Manche Produkte der finnischen Keramikfabrik Arabia gelten weltweit als Designklassiker, und diese können Sie im Arabia-Museum im Designmuseum bewundern. Die Ausstellung enthält sowohl beliebtes Geschirrdesigns sowie alte Raritäten. Die Auswahl reicht von den ersten Produkten der Fabrik mit exotischen Pflanzen- und Blumenmuster, wie Fasan Willow, Japan, Canton, Singapore, Diana, Koti und Myrna, zu den funktionalistischen Werken aus den letzten Jahrzehnten, wie Kilta, Teema, Paratiisi, Valencia, Ruska, Liekki, Arctica und Olo. Auch beeindruckende Kunstwerke der Arabia-Designer werden gezeigt.
Das Glasmuseum Nuutajärvi und das Glasdorf Nuutajärvi befinden sich im Urjala, etwa 65 km von Tampere, 105 km von Turku und 160 km von Helsinki. Nuutajärvi wurde 1793 gegründet und ist damit die älteste Glasfabrik Finnlands. 200 Jahre lang ist die Kunst der Glasbläserei ein wichtiger Teil der Identität der Dorfbewohner. Zu den Nuutajärvi-Designern gehören solche bekannte Namen wie Kaj Franck, Gunnel Nyman, Saara Hopea, Markku Salo, Oiva Toikka und Kerttu Nurminen. Auch heute werden hier die berühmten, vom Professoren Oiva Toikka geplanten Toikka-Glasvögel, handgefertigt. Die Glasvögel sind die am weitesten bekannten Werke von Toikka, seine Karriere ist aber sehr umfangsreich, und er hat zahlreiche Preisen gewonnen, unter anderem den Lunning Prize, Pro Finlandia Medal, World Glass Now 85 Award, Kaj Franck Design Prize und Prince Eugen Medal. Der Fabrikverkauf Nuutajärvi ist im Juli täglich Di-So 10-17 Uhr geöffnet. Andere Zeiten auf Anfrage für Gruppen. Die am nahesten gelegenen Bahnhöfe befinden sich in Humppila (18 km) und Toijala (38 km).
Ein weiteres weltweit berühmtes finnisches Designunternehmen ist Iittala, dessen Beitrag zum finnischen Design im Glasmuseum Iittala in Hämeenlinna, 90 Minuten von Helsinki, zu sehen ist. Hier sind Klassiker wie die Aalto-Vase, ursprünglich aus dem Jahre 1937, die noch heute international für Aufsehen sorgt. Weitere berühmte Iittala-Designer sind Aino Aalto, Kaj Franck, Tapio Wirkkala und Timo Sarpaneva. Das Museum ist täglich geöffnet und bietet Führungen auf Anfrage. Auch der Fabrikverkauf Iittala hat täglich offen.
Finnisches und skandinavisches Design wird auch in der Galerie Norsu gezeigt. Die Galerie befindet sich auf der Kaisaniemenkatu-Straße und ist auf zeitgenössische nordische Designinnovationen konzentriert. Sie wird von einem gemeinnützigen Verein, Society for New Craft, betreiben, um die Schätzung des nordischen Kunstgewerbes durch Ausstellungen, Seminare, Vorlesungen und Exkursionen zu steigern.