Es war ein heller und sonniger Sonntagnachmittag, als wir im Ranua-Wildpark Park ankamen, dem nördlichsten Zoo Finnlands; Tatsächlich ist Ranua sogar der nördlichste Zoo der Welt! Meine Freundin und ich sind große Naturfreunde und der Ranua- Wildpark stand schon seit einiger Zeit auf unserer Wunschliste.
Der Ranua-Wilpark ist an jedem Tag des Jahres geöffnet und genießt den internationalen Ruf für seine umfangreichen Programme zum Schutz gefährdeter Arten. In Finnland ist er bekannt für die Betreuung verwaister und verletzter Wildtiere die in der Wildnis gefunden wurden.
Der Ranua-Wildpark wurde 1983 gegründet und ist auf arktische und nordische Tierarten spezialisiert. Der Park beheimatet über 50 Arten und über 200 Tiere, die in großräumigen Gehegen inmitten eines nördlichen Nadelwaldes leben, welcher der natürliche Lebensraum der meisten Arten ist.
Die Schönheit der Arktis
Beim Betreten des Parks war die erste Überraschung, wie schön und natürlich die Waldumgebung war, mit Wegen, die eher den Eindruck eines Nationalparks als eines Zoos erweckten. Obwohl viele andere Besucher durch den Park spazierten, war es immer noch recht friedlich.
Treffe den Blick der furchterregenden Raubvögel
Während wir weiterspazierten, kamen wir zuerst an den Fischottern und Bibern vorbei dann über eine Brücke die ihre Wassergehege trennte und weiter zum Haus der Marder mit Baummardern, Hermelinen, amerikanischen und europäischen Nerzen und Wieseln.
Kurz danach standen wir vor der Eule, dem Uhu und der Großen Grau-Eule, die etwas Besonderes an sich haben; vielleicht sind es ihre riesigen, weiten Augen und ihre Fähigkeit, ihre Köpfe um 270 ° zu drehen. Ich erinnerte mich daran, dass diese großen Vögel überall in Finnland leben, obwohl nur wenige von uns sie jemals treffen.
Als nächstes kamen wir zu dem prächtigen Steinadler, der friedlich auf einem hohen Ast ruhte und dann noch zu anderen Greifvögeln, kleinere Eulen sowie Falken und Bussarde. Von irgendwoher kam ein hohes Kreischen dem wir uns langsam näherten, um den Ursprung auszumachen. Sie stammten von einem Seeadlerpaar. Diese wahrhaft großartigen Kreaturen haben die größte Flügelspannweite von allen Adlern. Obwohl wir den Steinadler gesehen hatten, waren wir immer noch überrascht von der Größe dieser gewaltigen Raubtiere – ihre Flügelspannweite kann bis zu 2,45 Meter erreichen!
Große Wildschweine & Bären
Als nächstes stießen wir auf ein Wildschwein. Diese Ungetümer können bis zu 200 kg wiegen, und wenn man sie aus der Nähe sieht, ist ihre gewaltige Größe noch beeindruckender. Wir beobachteten eine Mutter mit ihren kleinen Ferkeln die herumtobten und spielten, herumwuselten und glücklich quiekten – absolut faszinierend. Wir hätten sie viel länger beobachten können, aber wir wollten Ranuas berühmteste Bewohner sehen, die einzigen Eisbären Finnlands.
Der Bereich der Eisbären ist ein großes eingezäuntes Gebiet mit tiefen Teichen, Kletterbäumen und felsigen Ausläufen. Während des Sommers können die Besucher sehen, wie die Bären gefüttert werden, aber wir hatten das anscheinend gerade verpasst und nun entspannten sich die Bären in der Nähe ihres Höhleneinganges im Schatten. Wir waren uns einig, dass wir im Winter zurückkehren müssten, um die Bären in ihrer natürlichen Umgebung aus Schnee und Eis zu sehen.
Als nächstes kamen wir zu Finnlands Nationaltier und unbestrittene König unserer Wälder, der Braunbär – uns als Karhu bekannt. Er ging zufrieden durch sein weitläufiges Gehege, untersuchte die Gerüche und Düfte der Bäume und Sträucher und suchte zweifellos nach Beeren. Diese Riesen sehen friedlich aus, aber jeder Finne weiß, dass er sich von ihnen fernhalten muss wenn er im Wald unterwegs ist.
Vier weitere Raubtiere
Nachdem wir die Bären zurückgelassen hatten, trafen wir vier weitere Raubtiere, drei davon heimisch in Finnland und einen aus Asien. Der Bestand des Eurasischen Luchs ist in Finnland tatsächlich mit geschätzten 2.000 Exemplaren recht hoch. Gleich in der Nähe waren die Wölfe, ein weiteres heimisches Tier aus Finnland, dessen Bestand in freier Wildbahn lebender Tiere mit höchstens 235 weit niedriger ist als der des Luchses.
Vorbei an diesen großen Jägern stießen wir auf ein Tier, von dem wir sehr wenig wussten, das Dhole. Es ist ein Wildhund aus Asien, mit einer Reihe von Namen, darunter der asiatische Wildhund oder Rothund. Dieses faszinierende Tier ist geschmückt mit einem schönen rostroten Mantel, der sofort an den roten Fuchs erinnert. Das nächste Raubtier dem wir begegneten war ein anderer Bewohner Finnlands, der gleichermaßen gefürchtet und respektiert wird wie der gedrungene aber grausame Vielfraß. Man schätzt, dass in der finnischen Wildnis zwischen 130 und 200 Vielfraße leben, aber sie halten sich bekanntlich im Verborgenen und werden nur selten gesehen, abgesehen von einigen Orten entlang der russischen Grenze.
Zeit für eine Pause
Vorbei an den Raubtieren, stießen wir auf einen Kiosk in der Mitte des Parks, wo wir eine Pause einlegten, um ein erfrischendes Eis zu essen, und dann weiter die vielen Huftiere – Moschusochsen und Moschushirsche, zahlreiche andere Rehe und Elche – zu bewundern und auch kleinere Tiere zu treffen wie den Polarfuchs, den Rotfuchs und den Marderhund. Von dort aus gingen wir durch das Schlangenhaus mit europäischen Vipern und Ringelnattern und zurück zu den Hauptgebäuden.
Überall im Ranua Wildlife Park verstreut fanden wir Spielplätze für Kinder, einschließlich des zauberhaften Märchenparks. Es gab auch einen entzückenden Streichelzoo, in dem begeisterte Kinder gewöhnliche Haustieren streicheln konnten. In der Nähe gab es eine Autorennbahn, auf der Kinder ihre Fahrkünste üben konnten. Alles in allem schien es viele andere Attraktionen für Kinder zu geben und die Familien denen wir auf unserer Wanderung durch den Park begegneten, genossen sicherlich die Vielfalt an Unterhaltungsmöglichkeiten.
Nachdem wir ein paar Stunden geschlendert waren, hatten wir Appetit bekommen, also entschieden wir uns, im Café White Swan zu essen. Auf unserer Wanderung hatten wir Familien getroffen, die ihr eigenes Essen mitgebracht hatten und die zwei Grillplätze benutzten, um zu kochen während Sie ein Picknick in der Nähe machten. Nachdem wir gut gegessen hatten, gingen wir zum gut sortieren Souvenirladen, um Geschenke für Freunde und Familie zu auszusuchen.
Am Ende eines sehr erfolgreichen Tages zogen wir uns in einem nahe gelegenen Quartier in einem Feriendorf namens „Gulo Gulo“ – finnische Bezeichnung für Vielfraß – in ein sehr gemütliches Ferienhaus zurück. Die Hütten im Gulo Gulo sind aus nachwachsenden Rohstoffen oder Pinien gebaut und die schönen Terrassen öffnen sich zum wunderschönen arktischen Wald. Für diejenigen, die das Leben im Freien bevorzugen, gibt es auch einen gut ausgestatteten Campingplatz nur 100 m vom Wildpark entfernt.
Dann war es Zeit die Sauna zu genießen und die Erfahrungen zu teilen, die lange in Erinnerung bleiben werden. Danke an den Ranua-Wildpark, dies war ein unvergessliches Erlebnis!
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Anreise nach Ranua
Das Dorf Ranua liegt im südlichen Lapplands, etwa eine Stunde von Rovaniemi und zwei Stunden von Oulu, Kemi und Kuusamo entfernt. Der nächstgelegene Flughafen und der Bahnhof befinden sich in Rovaniemi von wo aus täglich regelmäßig Busse nach Ranua verkehren.