Top-Ausstellungen für Winter und Frühjahr 2022

Stories of Finnish Art, Photo: Finnish National Gallery/Hannu Pakarinen

Sara Hildén Kunstmuseum

Das Sara Hildén Museum ist der ständige Sitz der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Sara Hildén Stiftung, die derzeit etwa 5000 Werke umfasst. Das Museum liegt am Näsiselkä-See in Tampere, direkt neben dem Särkkäniemi-Vergnügungspark. Vom Museum und seinem Gelände aus hat man einen herrlichen Blick auf den See, ebenso wie von dem Museumscafé „Café Sara“.

Die am 12. Februar eröffnende und bis zum 22. Mai laufende Ausstellung „Anna Retulainen: Silence“ ist eine Einzelausstellung einer der bedeutendsten finnischen Malerinnen ihrer Generation, die Werke von 2003 bis heute zeigt. Die Werke der Ausstellung sind thematisch geordnet, in Kategorien wie Stillleben, Erinnerung und Begegnungen. In ihren neuesten Werken tritt die Künstlerin in einen Dialog mit ihrem bisherigen Schaffen. Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog mit Beiträgen des Forschers Juha-Heikki Tihinen und der Kritikerin Sonja Saarikoski.

Anna Retulainen, Venetsia, 2021. Kuva: Jussi Koivunen

Anna Retulainen, Nimetön (punakaaliasetelma), 2005. Öljy kankaalle, 200 x 200 cm. Kuva: Jussi Koivunen.

Didrichsen-Kunstmuseum

Das idyllisch auf der Insel Kuusisaari gelegene Didrichsen-Kunstmuseum ist eine stilvolle Kombination aus einem Kunstmuseum und einer ehemaligen Privatvilla am Meer. Das von dem international anerkannten finnischen Architekten Viljo Revell entworfene modernistische Gebäude wurde in zwei Phasen, 1958 und 1964, erbaut, wobei der Museumsflügel 1965 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Heute zieht das Didrichsen Art Museum dank seiner sehenswerten Ausstellungen, der modernistischen Architektur und der schönen Umgebung, zu der auch ein kostenloser Skulpturengarten gehört, Besucher aus aller Welt an.

Die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Per Stenius, die am 12. Februar eröffnet und bis zum 8. Mai laufen wird, zeigt das Schaffen des Künstlers von den späten 1940er bis zu den frühen 2010er Jahren. Als bildender Künstler, Erfinder und Abenteurer gelang Stenius in den 1950er Jahren der Durchbruch als Vertreter der neuen, modernen Künstlergeneration. Stenius, der sich schon früh aus dem Kunstbetrieb zurückzog, reiste ausgiebig und ließ sich besonders von der kontrastreichen Natur Indiens und Lapplands beeinflussen. Die unterschiedlichen Motive dieser Reisen sowie seine abstrakte Kunst beleuchten seinen Werdegang aus verschiedenen Blickwinkeln, während die Schriften, Fotografien und Filmausschnitte, die er auf seinen Reisen aufzeichnete, einen tieferen Einblick in die geheimnisvolle Persönlichkeit des Künstlers gewähren.

 

Didrichsen after renovation

Per Stenius: Intialainen katunäkymä / Gatuvy, Indien 1975. Photo: Joensuun taidemuseo

Per Stenius: Tuolikompositio I, 1953. Kansallisgalleria, Ateneumin taidemuseo,
Ester ja Jalo Sihtolan Taidesäätiön lahjoituskokoelma. Photo: Kansallisgalleria / Nationalgalleriet,
Hannu Pakarinen

Kunstmuseum Ateneum

Das bekannteste Kunstmuseum Finnlands, das als Heimat der finnischen Kunst gilt, ist das Kunstmuseum Ateneum. Die über 4 300 Gemälde und mehr als 750 Skulpturen in den Sammlungen des Ateneum stammen aus der Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Moderne.
Noch bis zum 27. März beleuchtet die Sammlungsausstellung „Geschichten der finnischen Kunst“ die Entwicklung der Kunst in Finnland von 1809 bis in die 1950er Jahre und stellt die Geschichte der finnischen Kunst den internationalen Entwicklungen in der Kunst und den zeitgenössischen gesellschaftlichen Ereignissen gegenüber, indem sie finnische und internationale Klassiker aus den Sammlungen des Museums nebeneinander zeigt.

Ebenfalls noch bis zum 27. März feiert die Ausstellung „Eino Ruutsalos experimentelle 1960er Jahre“ in der Fokus-Galerie den hundertsten Geburtstag des Künstlers. Ruutsalo, der in den 60er Jahren zu den führenden experimentellen Künstlern Finnlands gehörte, arbeitete bei der Schaffung seiner Werke häufig mit Musikern, Dichtern und Tänzern zusammen.

 

Hugo Simberg – The Wounded Angel – 1903 (Photo: Finnish National Gallery / Hannu Aaltonen)

In diesem Frühjahr, vom 10. Februar bis zum 27. März, finden im 3. Stock des Ateneums zwei miteinander verbundene Ausstellungen statt.

Die Ausstellung „Die moderne Frau“ befasst sich mit der Rolle der Frau inmitten der sozialen, politischen und kulturellen Veränderungen in den Jahrzehnten der Moderne des 20. Jahrhunderts und erörtert die Rolle und Stellung der finnischen Künstlerinnen dieser Zeit. Die Ausstellung umfasst rund 180 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Skulpturen aus der Sammlung des Museums. Sie untersucht Künstlerinnen sowohl als Schöpferinnen von Bildern als auch als Objekte in Bildern und Objekte des Blicks. Die Themen stehen im Zusammenhang mit der Debatte über die Gleichstellung der Geschlechter, die nach wie vor ein aktuelles und weltweit wichtiges Thema ist.

Zeitgleich und als natürliche Ergänzung zu „The Modern Woman“ wird die Ausstellung „Dialog: Elina Brotherus und Hannele Rantala“ gezeigt, die auf die langjährige Freundschaft zwischen den beiden finnischen Fotokünstlerinnen und ihren Diskussionen über Kunst zurückzuführen ist. Die ausgestellten Werke basieren auf den ausgetauschten Aufträgen und Botschaften, die jede auf ihre eigene Weise interpretierte, wobei diese Aufträge im Geiste von Fluxus und Poesie angesiedelt sind.

Nach dem Besuch der Ausstellungen und der Ruhe in den stimmungsvollen Räumen des Ateneum können die Besucher eine Pause im Ateneum Bistro einlegen, welches klassische finnische Bistroküche mit einem gewissen Pfiff serviert. Neben Mittags- und À-la-carte-Gerichten bietet das Bistro auch süße und herzhafte Köstlichkeiten zum Kaffee oder Tee an. Der Museumsshop bietet eine große Auswahl an Souvenirs und Produkten rund um die Sammlungen und Ausstellungen des Ateneums sowie Publikationen, Karten und Geschenke.

 

Elina Brotherus: Artist as a Lamp (2019). Private collection.

Helene Schjerfbeck: Kalifornialainen (1919). Kansallisgalleria / Ateneumin taidemuseo, kokoelma Kaunisto. Photo: Kansallisgalleria / Hannu Aaltonen.

Eino Ruutsalo: Eagle, 1962